DISG-Modell: Wie Sie Ihr Team und Ihre Dienstleister besser verstehen

Ein Gastbeitrag von Katrin Taepke

Wer seine Mitmenschen besser verstehen möchte, kann zu einer Vielzahl von Persönlichkeitsmodellen greifen. Eines davon ist das DISG-Modell. Wenn Sie mögen, können Sie Ihren eigenen Typ anhand eines ausführlichen und zertifizierten Tests herausfinden. Doch besonders in der, heutzutage häufig virtuellen, Zusammenarbeit mit Teammitgliedern oder auch Kunden kann es für eine erfolgreiche Kommunikation hilfreich sein, das Gegenüber gut einschätzen zu können. Nun werden Sie Gesprächspartner*innen wohl kaum vor der Zusammenarbeit mit Ihnen bitten können, auch solch einen Test zu absolvieren. Leichter, dafür jedoch auch etwas vereinfachter, geht’s wie folgt.

Was das DISG-Modell besagt

Das DISG-Modell unterscheidet Menschen grob gesagt nach vier Kategorien. Stellen Sie sich für die Einteilung am besten ein Koordinatensystem vor. Auf der x-Achse finden Sie ganz links die Menschen, die eher logisch veranlagt sind und aufgabenorientiert denken. Auf der rechten Seite der x-Achse finden Sie diejenigen, die eher emotional veranlagt sind und menschenorientiert denken. Sie erkennen schon: Hierbei handelt es sich um eine Achse mit unterschiedlichen Ausprägungen. Menschen sind daher nicht 100% aufgaben- oder 100% menschenorientiert, sondern tendieren eher zu dem Einen oder dem Anderen. Oder bewegen sich eben irgendwo dazwischen. Ähnlich verhält es sich mit der y-Achse. Ganz unten finden Sie Menschen, die Stabilität schätzen und eher vorsichtig agieren. Und am oberen Ende sind die, die Action lieben und häufig sehr aktiv sind.

Schauen wir uns die Ausprägungen einmal im Detail an:

D wie dominant

Im Quadranten oben links finden Sie die D-Typen. Das sind die Dominanten: sie sind bestimmt, willensstark und häufig in Action. Als aufgabenorientierte Personen und zählen für sie das Ergebnis sowie Zahlen, Daten und Fakten.

I wie initiativ

Daneben sind die i-Typen, also die Initiativen. Sie sind sowohl sehr aktiv als auch sehr menschenorientiert. I-Typen lassen sich leicht begeistern – also auch von Ihren Ideen. Oftmals „tanzen sie daher auf vielen Hochzeiten gleichzeitig“. Diese Menschen sind auch besonders kommunikativ.

S wie stetig

Wer auf Stabilität Wert legt und eher menschenorientiert ist, zählt zu den stetigen Typen. Diese Menschen sind sehr demokratisch, geduldig, gute Zuhörer und wollen, dass es allen anderen gut geht. Häufig denken sie an andere sogar mehr als an sich selbst.

G wie gewissenhaft

Wer zugleich aufgabenorientiert denkt und dabei auf Stabilität Wert legt, gehört zu den G-Typen. Das sind Menschen, die sehr gewissenhaft und sehr strukturiert arbeiten. Für diese fehlerfreie Arbeit benötigen sie natürlich mehr Zeit als die „hyperaktiven“ D- und I-Typen.

Eine Übersicht über die verschiedenen Typen des DISG-Modells, auf den vier Achsen veranschaulicht.

Die verschiedenen DISG-Typen im Büro

Egal ob bei Kolleg*innen oder Dienstleistern, es ist oft hilfreich, wenn Sie Ihr Gegenüber ein wenig besser verstehen. Ich überzeichne jetzt bewusst, damit Ihnen die grobe Einteilung leichter fällt.

D-Typen sind Macher. Ds denken proaktiv mit. Von ihnen erhalten Sie permanent Verbesserungsvorschläge. D-Typen bleiben so gut wie nie stehen. Sie rennen schon los, noch bevor G- oder S-Typen zu Ende gedacht und gefragt haben. Ergebnisse sind alles was zählt. Wie es den anderen im Team dabei geht, ist zweitrangig. Ihr Motto: „Done is better than perfect.“ Sie sind häufig in vielem, was sie tun, sehr schnell. Bei diesem Arbeitstempo schleichen sich natürlich auch Fehler ein. Doch das ist für ein D kein Beinbruch.

i-Typen sind Überzeugungstäter. Gibt es einen wichtigen Pitch-Termin für Ihr Team? Dann darf der i-Typ vor. Is können andere begeistern, weil sie selbst oft Feuer und Flamme sind. Ihre guten Kommunikationsfähigkeiten helfen ihnen beim Verkaufen, bei der Präsentation vor anderen oder beim Formulieren von schlagkräftigen Texten. Allerdings verzetteln sie sich schnell und können nur schwer priorisieren. Damit die Präsentation des I-Typs fristgerecht fertig ist, braucht dieser Typ Hilfe. Zum Beispiel von einem Antreiber-D.

S-Typen sind die guten Seelen im Team. Sie sind hervorragende Gastgeber und daher die ideale Besetzung am Check-In. Sie sorgen dafür, dass es allen gut geht. Besorgen also Geburtstagsgeschenke, denken an kleine Aufmerksamkeiten für Referenten, kümmern sich um Sauberkeit und Ordnung. Sie bringen die Menschen untereinander ins Gespräch. Dadurch, dass sie so hilfsbereit sind und dabei noch sehr genau arbeiten, brauchen sie häufig länger für ihre Arbeit. Mit anderen Worten: Sie häufen besonders gern Überstunden an – eben weil es so gut werden soll.

G-Typen gehen sehr gewissenhaft und akribisch vor. Brauchen Sie jemanden, der Ihren Text Korrektur liest? Dann gehen Sie zu einem G-Typen. Ein G wird dabei sowohl Ihre Tippfehler finden als auch Brüche im Textaufbau oder dem Ausdruck. Gs mögen klare Arbeitsanweisungen. Ganz im Gegensatz zu den Ds, die sich dadurch nur eingeschränkt fühlen. Wie schon die S-Typen werden auch G-Menschen tendenziell länger für eine Aufgabe brauchen. Dafür sind sie sehr zuverlässig und äußerst pünktlich.

Tipp: Lassen Sie das DISG-Modell für den idealen Event-Ablauf direkt in Ihre Planung einfließen. In unserer kostenfreien Checkliste für die Veranstaltungsplanung finden Sie alle wichtigen ToDos.

Ein Kurzcheck

Wie lang sind die E-Mails oder Antworten, die Sie von Ihren Kollegen*innen, Mitarbeitenden oder Dienstleistern erhalten?

  • Kurz und knackig? Dann sitzt Ihnen eher ein D oder  i gegenüber. Nervt Sie die kurze und knappe Antwort? Dann sind Sie wohl eher ein G oder S.
  • Ist die E-Mail ausschweifend und sehr detailreich? Dann haben Sie es mit einem G oder S zu tun. Und finden Sie diese E-Mail-Texte schon beim Öffnen erschlagend? Dann sind Sie selbst wohl eher ein D oder I.

Warum Schubladen-Denken gefährlich ist

Die meisten von uns sind keine reinen D-, I-, S- oder G-Typen. Die skizzierten Typen haben nur in ihrer Reinform die oben beschriebenen Eigenschaften. Häufig finden wir Mischformen vor, z. B. Di oder iS. Wir können allerdings auch ein I-Typ mit einem sogenannten Schatten im G-Bereich sein. Das wirkt dann für die Anwender dieses Modells erst einmal verwirrend.

Doch für eine erste schnelle Einschätzung und für mehr Verständnis untereinander sind solche Persönlichkeitsmodelle und auch ein bisschen Schubladen-Denken durchaus hilfreich.

Bei den verschiedenen Typen aus dem DISG-Modell handelt es sich meistens um Mischformen, die hier auf den Achsen des Modells dargestellt sind.

Wie Ihnen das DISG-Modell die Zusammenarbeit erleichtern kann

Mit ein bisschen Menschenkenntnis ist die Zusammenarbeit – gerade in großen Eventteams oder -projekten – deutlich einfacher. Setzen Sie bei der Planung Ihrer nächsten Veranstaltung, wenn Sie können, die unterschiedlichen Personen nach ihren Stärken ein. Das I verkauft Ihr Event, G kontrolliert die Unterlagen, D behält die Fristen im Blick und S kümmert sich um eine gute Zusammenarbeit aller. So kann’s gehen und nun viel Erfolg!

Tipp: Neben dem idealen Einsatz Ihres Teams auf der Veranstaltung, sorgen passend gewählte Tools für ein fesselndes Erlebnis auf Ihrem Event. Schauen Sie sich diese 8 kurzen Videos an und erfahren Sie, wie das funktioniert.